Mia steht auf ihrer Rinderweide, Juliana im Fitnessstudio, Caro auf der Staße in ihrer städtischen Nachbarschaft und Jasmin in ihrem Garten.

Nix los auf dem Dorf, aber die Stadtwohnung ist unbezahlbar - wer von euch kennt solche Probleme? Wir haben in der ARD Themenwoche mit jungen Hess*innen über die Vor- und Nachteile vom Leben in der Stadt oder auf dem Land geredet. Was nervt euch, was feiert ihr? Und welche kreativen Lösungen habt ihr gefunden, die andere sich gerne abgucken dürfen?

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Miete auf dem Land vs. Miete in der Stadt

YOU FM Moderator Johnny sitzt auf einem Stapel Strohballen.
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Wir haben in der ARD Themenwoch mit euch über die Unterschiede zwischen dem Leben auf dem Land und in der Stadt geredet. Was bewegt euch, was macht euch Sorgen oder was feiert ihr an eurem Wohnort wirklich? Das alles wollten wir von euch wissen. Auf Instagram zog YOU FM Moderator Johnny durch die Dörfer und sprach mit Jasmin über den Kulturschock, als sie von der Stadt aufs hessische Land gezogen ist. Mit Mia redete er beim selbstgebackenem Kuchen darüber, warum erfuhr von Caro, warum sie in ihrem Stadtteil trotz Straßenlärm gerne wohnt. Juliana erzählte ihr, was das Stadtleben an Unterhaltung wirklich zu bieten hat.

Stadt und Land - wo sind die Unterschiede?

Infografik: Wer lebt wo?

Fangen wir mal mit den harten Fakten an. Etwa drei Viertel der Deutschen leben im städtischen Raum, ein Drittel von uns sogar in Großstädten. Seit dem Aufstieg Hanaus in diese Gruppe im September 2021 liegen sechs davon in Hessen. Frankfurt ist sogar die fünftgrößte aller deutschen Städte. Aber bis zur Millionenmetropole ist es auch für Frankfurt noch ein langer Weg.

Geld, Platz und Mobilität

Obwohl so viele Menschen in der Stadt leben, wünschen sich die meisten ein Leben außerhalb der Stadt. Leider sieht die Lebensrealität oft ganz anders aus. Mangelnde Jobs und lange Pendelwege machen das Leben in Dörfern abseits des Traums ziemlich unattraktiv. In den Städten verdienen die Hess*innen deutlich mehr als auf dem Land. Am meisten Geld streichen die Frankfurter und Darmstädter Bürger*innen ein. Am wenigsten verdienen die Einwohner*innen im Werra-Meißner-Kreis.

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Zahlen, Daten, Fakten

  • 34% der Deutschen würden gerne in einem Dorf leben, 27% auf dem Land, 26% am Stadtrand und nur 13% wollen in der Stadt leben.
  • 78% der Deutschen glauben, dass Landkinder es besser haben.
  • Der Durchschnittslohn in Frankfurt betrug 2019 4.431 Euro, im Werra-Meißner-Kreis aber nur 2.993 Euro.
  • 46% der Stadtbewohner haben ein Auto, aber mehr als 60% der Landbewohner.
  • Nur 18% der Landbewohner benutzen regelmäßig den ÖPNV.
  • Die hessischen Städter brauchen im Schnitt länger für ihren Weg zur Arbeit als die Landbewohner. Dafür fahren in den Städten doppelt so viele Menschen mit dem Rad zur Arbeit wie auf dem Land.
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Am meisten Platz haben die Leute im Vogelsbergkreis. In den Städten tritt man sich viel leichter gegeseitig auf die Zehen. Diese Unterschiede in der Nachfrage spiegeln sich in den Lebenshaltungskosten wieder. Der hohe Lohn der großen Städte ist durch die genauso hohen Mieten schnell aufgebraucht. Ein Haus auf dem Land zu kaufen und selbst zu renovieren ist deshalb für viele Familien attraktiver geworden. Hier bekommen sie für weniger Geld viel mehr Platz und Lebensqualität.

Bus und Bahn?

Wer fährt mit dem Fahrrad zur Arbeit?

Aber was neben der Entfernung zum Arbeitsplatz abschreckt, ist die oft schlechte Infrastruktur auf dem Land. Bahnstrecken sind Fehlanzeige, der Bus fährt vielleicht nur zwei Mal am Tag - nämlich zur nächsten Schule und wieder zurück. Unglaubliche 55 Millionen Menschen in Deutschland haben keinen echten Anschluss an den Öffentlichen Nahverkehr - und damit auch solche, die in Städten wohnen. Denn nicht jede Stadt hat ein gut ausgebautes Bus- oder Bahnnetz. Deshalb haben auch deutlich mehr Landbewohner*innen ein Auto.

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